Miss Erfolg!?

Miss Herbstfest 2025?
Miss Herbstfest 2025?

Rund eine Woche ist es nun her seit die 24-jährige Katharina Brunschmid zur diesjährigen Miss Herbstfest gekürt wurde. Zeit und Gelegenheit für uns sich mit der "offiziellen Vertreterin des Herbstfestes" näher zu beschäftigen. Mittlerweile eine feste Institution oder doch nur ein notwendiges Übel? Lesen Sie hier alles rund um die Rosenheimer "Wiesnschönheiten"...

 

 

Seit einigen Jahren ist in den Wochen vor der Wiesn die Wahl der Miss Herbstfest eine liebgewonnene Tradition. Alljährlich werden wieder Kandidatinnen aus Stadt und Landkreis Rosenheim gesucht, um sich für dieses "Amt auf Zeit" zu bewerben. Lassen sie uns einige Jahre zurückblicken und die Anfänge dieses Wettbewerbs näher beleuchten. Der Verfasser dieser Zeilen erinnert sich noch gut daran, wie OVB Redakteure verzweifelt durch die Nachtlokale gezogen sind und nach "feschen Mädels" gesucht haben, die bei der Gaudi mitmachen. Die Reaktionen waren anfangs noch verhalten. Zu wenig bekannt war die Wahl und zu gering war dem Anschein nach der Anreiz zur Teilnahme. Gefunden hat man dann aber doch immer genug Teilnehmerinnen und man konnte schlussendlich auch immer eine Siegerin krönen. Heutzutage sieht das anders aus. Rund 60 Bewerberinnen haben sich dieses mal angemeldet und sind gegeneinander angetreten. Offensichtlich ist die "Miss Herbsfest" doch zum erstrebenswerten Titel geworden. Und seitens der Teilnehmerinnen scheint sich auch durchgesprochen zu haben, dass man trotz aller "Verpflichtungen" genügend Zeit für den eigenen Wiesnbesuch hat und alles nicht  ganz so stressig ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Immerhin hat man in den vergangenen Jahren so manche "Miss" nach dem offiziellen Teil noch im Rosenheimer Nachtleben gesehen.

 

Während bei früheren Wahlen das Finale auch schon mal im Ballhaus nähe der Loretowiese stattfand, hat man sich seit einigen Jahren förmlich in den Tatzelwurm zurückgezogen. Dort ist man "unter sich" und die Tatsache, dass die Famile Kiesl seit einigen Jahren auf dem Herbstfest unter gleichen Namen die "Törggelenhütte" betreibt dürfte für die Wahl des Veranstaltungsortes auch nicht unerheblich gewesen sein. Eine Hand wäscht eben die andere.

Letzte Woche war es also nun soweit und Franz Knarr - mittlerweile wohl die inoffizielle Stimme des Herbsfestes - begrüßte am Tatzelwurm im Trommler-Outfit die Gäste. Das Spektakel konnte beginnen. Noch schnell ein Lächeln aufgesetzt, die rechte Hand in die Hüfte gestemmt und schon konnten die verbliebenen sechs Kandidatinnen einziehen. Der Abend nahm seinen Lauf und zu späterer Stunde wurde unter den theatralischen Klängen von Richard Strauß "Also sprach Zarathustra" (irgendjemand beim Wirtschaftlichen Verband muss auf dieses Stück stehen, war es doch auch schon auf der früheren Homepage des WV zu hören...) der alles entscheidende Umschlag mit dem Namen der Siegerin hereingetragen. Der Rest ist Geschichte: And the winner ist: Katharina Brunschmid aus Kiefersfelden.

Ob es die Richtige getroffen hat möchten wir an dieser Stelle nicht problematisieren. Jedoch gibt es durchaus Anzeichen, dass sich das Publikum und die rund 5000 Wähler umfassende Gedanken machen, wem sie ihre Stimme geben. Allein die Optik macht nicht alles aus. Auch andere Kriterien und Faktoren müssen stimmen. Ganz unbeachtet darf aber auch nicht bleiben, dass die diesjährige Siegerin in Österreich arbeitet. Es darf vermutet werden, dass viele Bewohner der Alpenrepublik ihr die Stimme gegeben haben.

 

Die vermeintlichen Verliereren haben selbst im Augenblick der Enttäuschung des Lächeln gewahrt und konstant weitergelächtet und geklatscht. Ob man der Gewinnerin nach all den Strapazen und Anstrengungen im Vorfeld wirklich so den Sieg gegönnt hat soll dahingestellt bleiben. Aber nach dem ganzen einstudierten und durchgeplanten Abend schafft man es auch noch zuletzt sein Lächeln (und die Fassung) zu bewahren.

 

Sodann wurde durch die Vorgängerin die Insignien übergeben und standesgemäß mit einer Maß Bier auf die neue Miss Herbsfest angestoßen.

 

Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer freute sich im Interview mit einem Onlineportal auf die kommende 14-tägige Zusammenarbeit. Offensichtlich scheint die Stadtherrin am letzten Wiesnwochende nicht da zu sein. Aber keine Angst: Auch dieses Jahr dauert das Herbstfest wieder volle 16 Tage. Setzen sechs, Frau Bauer...

Aber das Schlimmste steht der neuen Miss ohnehin noch bevor. Die Eröffnungsrede vor dem Glückshafen. Doch wer es schafft die sich ins Endlose ziehenden Reden von OB und Landrat mit ihren Floskeln und leeren Worthülsen zu überstehen den kann so schnell nichts erschüttern.

 

 

Aber warum funktioniert des "Unternehmen Miss Herbstfest" nun so gut?

Letztendlich liegt es wohl daran, dass sich die "Maschinerie" in all den Jahren einfach gut eingespielt hat. Während man sich in den Anfangsjahren des Wettbewerbs noch viele Gedanken machen musste und einige unbekannte Faktoren bestanden nimmt nun vieles seinen gewohnten Lauf. Angefangen von den Sponsoren, über die Einkleidung und Fotos der Damen bis hin zu den eigentlichen Wiesnterminen herrscht nun schon eine gewisse Konstanz. Von der Kutschfahrt beim Wiesneinzug bis hin zum Treffen mit den Mitgliedern der Wendelsteinwerkstätten ist vieles klar und wiederholt sich nunmehr Jahr für Jahr. Die Miss Herbstfest ist sozusagen aus der Pubertät heraus und erwachsen geworden. Auch wenn die Kandidatinnen bisweilen immer jünger werden...

 

Darüberhinaus spielen natürlich die Medien eine entscheidende Rolle. Bekanntlich ist die Mehrheit der Rosenheimer Presse, Onlineportale und Funkstationen fest in Döser-Hand. Und eben dieser war auch bis letztes Jahr der Vorsitzende des Wirtschaftliche Verbandes. Neudeutsch werden hier somit Synergieeffekte geschaffen. Bereits im Vorfeld der Wiesn als auch während des Herbsfestes kann man mit den Berichten rund um die Miss Herbsfest gut seine Zeitung füllen und zeitgleich auch Werbung für das Fest machen.

 

Die Jahre ziehen ins Land und bald werden wir die 10. Miss Herbstfest begrüßen dürfen. Es bleibt also spannend: Wird Regina Huber ein drittes Mal antreten und sich zur Wahl stellen? Wird es demnächst - im Zuge der Gleichberechtigung - auch mal einen Mister Herbstfest geben? Man wird sehen.

 

Somit verbleibt uns an dieser Stelle nur noch eins zu sagen:

A scheene Wiesnzeit, Kathi!

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